Kindergarten Neumarkt
Situation:
Beim “Haus Unterland“ handelt es sich in vielerlei Hinsicht um ein Gebäude von besonderer
Bedeutung. Zum einen als kulturelles Zentrum für die Bewohner der Gemeinde Neumarkt, zum
anderen als besonders Zeugnis der Architektur von Otmar Barth.
Bei der nun gestellten Aufgabe für den neuen Kindergarten wird annähernd von einer
Verdoppelung der Nutzflächen und dem Wunsch die bestehenden Freiflächen mit ihrer
besonderen Qualität für die Kinder zu erhalten, ausgegangen.
Als Konsequenz ergibt sich daraus die notwendige Neuorganisation und Verdichtung auf der
derzeit bebauten Fläche und daraus resultierend die Frage nach dem Umgang mit der
Architektur von Othmar Barth.
Nach eingehender Analyse der Bestandsstrukturen sind wir zum Schluss gekommen, dass sich
das geforderte Raumprogramm innerhalb des vorgegebenen Systems nicht zufriedenstellend
umsetzen lässt. zumal eine notwendige Aufstockung aus statischen Gründen nicht möglich ist.
Wir haben uns deshalb für den Abbruch des bestehenden Kindergartens entschieden und einer
zeitgemäßen Neuinterpretation der architektonischen Haltung von Othmar Barth den
Vorzug gegeben.
Konzept:
Das neue Gebäude basiert, ähnlich wie der Entwurf von Othmar Barth, auf einem sehr klaren
statischen Raster und einer differenzierten Entwicklung der Gebäudehöhen. Das
bestimmende gestalterische Element der verschieden großen „Dachpyramiden“ bei
Barth wird nun in Form einer subtil gegliederten Dachlandschaft neu interpretiert.
Ebenso haben wir das Thema des Atriums erneut aufgenommen und einen begrünten
Lichthof ins Zentrum, an die Schnittstelle zwischen Bestand und Neu gesetzt. Dies ermöglicht
die natürliche Belichtung und Belüftung der „tieferliegenden“ Räume und ist als verbindendes
Element zwischen den zwei Gebäudeteilen zu sehen.
Um eine klare, sowohl bauliche als auch architektonische Schnittstelle zu erhalten, werden die
vier im Nordwesten gelegenen Rasterelemente als Bestandsstruktur erhalten und lediglich im
Grundriss umfunktioniert.
Der vorhandene Freiraum soll, so der Wunsch der Nutzer so weit als möglich erhalten bleiben,
was zwingend eine zweigeschossige Bebauung der bereits überbauten Fläche zur Folge hat
und damit einen Bruch zum ursprünglichen Bau darstellt. Nichtdestotrotz knüpft das neue
Gebäude sehr differenziert an das Bestehende und bildet in seiner Höhenentwicklung eine
„logische“ Fortführung (Weiterentwicklung) der bereits bestehenden Gebäudevolumen.
So nimmt der Kindergarten an der Nahtstelle zum Bestand teilweise die Bestandstraufenkante
auf und entwickelt sich dann stufenweise bis zum höchsten Punkt der
Sheds, um zum Garten hin wieder kontinuierlich abzufallen und sanft in den Garten
überzuleiten.
Raumkonzept:
Das Herz des Kindergartens bildet der zentral im Erdgeschoß gelegene Bewegungsraum.
Er ist so konzipiert, dass er für unterschiedlichste Nutzungen verwendet werden kann. Durch
das Öffnen der mobilen Trennwände zum Gangbereich entsteht beispielsweise eine großzügige
Veranstaltungsfläche bzw. „die Spielwiese“ mit verschiedenen Niveaus und Nischen im
Gebäude selbst. Sitzstufen und eine Rampe neben dem mittig gelegenen Geräteraum,
ermöglichen eine kreisförmige Laufbahn. Im geöffneten Zustand des Raumes öffnen sich
Blickbeziehungen bis in den Freiraum.
„Planungswettbewerb Kindergarten Neumarkt“ 010619
Zwischen die Gruppenräume und dem Bewegungsraum sind die Garderoben so positioniert,
dass diese gleichzeitig als „Schleuse“ zum Garten hin genutzt werden können, was sich im
täglichen Ablauf – vor allem im Winter und an Regentagen – als sehr sinnvoll erwiesen hat.
Die Gruppenräume im Erdgeschoß sind zum Garten hin zur Gänze verglast und durch
Schiebetüren großzügig mit dem Grünraum verbunden, dies kommt einer direkten Erweiterung –
einem „Wohnzimmer“ im Freien gleich. Die Gruppenräume sind in zwei Bereiche gegliedert: den
zentralen Gemeinschaftsraum und einer über drei Stufen erreichbaren ruhigeren Spiel- oder
Rückzugsecke.
Des Weiteren befinden sich im Erdgeschoß die Verwaltung, die Küche, diverse Serviceräume
sowie einer der vier Sonderräume.
Das Innere des Kindergartens zeichnet sich durch fließende, offene Raumübergänge aus. Die
sich daraus ergebenden vielschichtigen, räumlichen Beziehungen bieten den Kindern einerseits
eine, im positiven Sinne komplexe, fördernde Umgebung andererseits Räume mit
differenzierten Qualitäten und einer klaren Struktur.
Die im Obergeschoß befindlichen Gruppenräume sind in ihrer räumlichen Wirkung sehr stark
durch die geneigten Sheddächer bestimmt. Über eine Treppe gelangt man auf eine
großzügige Galerieebene. Von dort aus können die Kinder das Geschehen im Hauptraum
mitverfolgen und finden gleichzeitig die Möglichkeit des Rückzugs, bzw. der Ruhe vor. Auch die
drei Gruppenräume im OG sind über die Garderoben, bzw. die vorgelagerten Terrassen direkt
über zwei Treppen großzügig mit dem Freiraum verbunden.
Diese beiden Treppen fungieren auch als zweiter Fluchtweg im Brandfall.
Ein großes Oberlicht bringt Licht in das Atrium der Haupttreppe – auch hier wird ein
Außenraumbezug mit unterschiedlichen Blickbeziehungen hergestellt. Die verbleibenden drei
Sonderräume sind sowohl was die Raumform, als auch ihre Ausrichtung und Orientierung
betrifft in ihren Charakteristka sehr unterschiedlich und bieten dadurch ein breites Spektrum an
räumlichen Erlebnissen für die Kinder.
Freiflächen und Außenanlagen:
Was die Freiflächen betrifft, soll dort nicht, bzw. nur in einer sehr reduzierten Form gestaltend
eingegriffen werden. So ist z.B. ein neues Baumhaus welches von der Terrasse im
Obergeschoß aus über eine Seilbrücke erreichbar ist, errichtet werden.
Situation:
Beim “Haus Unterland“ handelt es sich in vielerlei Hinsicht um ein Gebäude von besonderer
Bedeutung. Zum einen als kulturelles Zentrum für die Bewohner der Gemeinde Neumarkt, zum
anderen als besonders Zeugnis der Architektur von Otmar Barth.
Bei der nun gestellten Aufgabe für den neuen Kindergarten wird annähernd von einer
Verdoppelung der Nutzflächen und dem Wunsch die bestehenden Freiflächen mit ihrer
besonderen Qualität für die Kinder zu erhalten, ausgegangen.
Als Konsequenz ergibt sich daraus die notwendige Neuorganisation und Verdichtung auf der
derzeit bebauten Fläche und daraus resultierend die Frage nach dem Umgang mit der
Architektur von Othmar Barth.
Nach eingehender Analyse der Bestandsstrukturen sind wir zum Schluss gekommen, dass sich
das geforderte Raumprogramm innerhalb des vorgegebenen Systems nicht zufriedenstellend
umsetzen lässt. zumal eine notwendige Aufstockung aus statischen Gründen nicht möglich ist.
Wir haben uns deshalb für den Abbruch des bestehenden Kindergartens entschieden und einer
zeitgemäßen Neuinterpretation der architektonischen Haltung von Othmar Barth den
Vorzug gegeben.
Konzept:
Das neue Gebäude basiert, ähnlich wie der Entwurf von Othmar Barth, auf einem sehr klaren
statischen Raster und einer differenzierten Entwicklung der Gebäudehöhen. Das
bestimmende gestalterische Element der verschieden großen „Dachpyramiden“ bei
Barth wird nun in Form einer subtil gegliederten Dachlandschaft neu interpretiert.
Ebenso haben wir das Thema des Atriums erneut aufgenommen und einen begrünten
Lichthof ins Zentrum, an die Schnittstelle zwischen Bestand und Neu gesetzt. Dies ermöglicht
die natürliche Belichtung und Belüftung der „tieferliegenden“ Räume und ist als verbindendes
Element zwischen den zwei Gebäudeteilen zu sehen.
Um eine klare, sowohl bauliche als auch architektonische Schnittstelle zu erhalten, werden die
vier im Nordwesten gelegenen Rasterelemente als Bestandsstruktur erhalten und lediglich im
Grundriss umfunktioniert.
Der vorhandene Freiraum soll, so der Wunsch der Nutzer so weit als möglich erhalten bleiben,
was zwingend eine zweigeschossige Bebauung der bereits überbauten Fläche zur Folge hat
und damit einen Bruch zum ursprünglichen Bau darstellt. Nichtdestotrotz knüpft das neue
Gebäude sehr differenziert an das Bestehende und bildet in seiner Höhenentwicklung eine
„logische“ Fortführung (Weiterentwicklung) der bereits bestehenden Gebäudevolumen.
So nimmt der Kindergarten an der Nahtstelle zum Bestand teilweise die Bestandstraufenkante
auf und entwickelt sich dann stufenweise bis zum höchsten Punkt der
Sheds, um zum Garten hin wieder kontinuierlich abzufallen und sanft in den Garten
überzuleiten.
Raumkonzept:
Das Herz des Kindergartens bildet der zentral im Erdgeschoß gelegene Bewegungsraum.
Er ist so konzipiert, dass er für unterschiedlichste Nutzungen verwendet werden kann. Durch
das Öffnen der mobilen Trennwände zum Gangbereich entsteht beispielsweise eine großzügige
Veranstaltungsfläche bzw. „die Spielwiese“ mit verschiedenen Niveaus und Nischen im
Gebäude selbst. Sitzstufen und eine Rampe neben dem mittig gelegenen Geräteraum,
ermöglichen eine kreisförmige Laufbahn. Im geöffneten Zustand des Raumes öffnen sich
Blickbeziehungen bis in den Freiraum.
„Planungswettbewerb Kindergarten Neumarkt“ 010619
Zwischen die Gruppenräume und dem Bewegungsraum sind die Garderoben so positioniert,
dass diese gleichzeitig als „Schleuse“ zum Garten hin genutzt werden können, was sich im
täglichen Ablauf – vor allem im Winter und an Regentagen – als sehr sinnvoll erwiesen hat.
Die Gruppenräume im Erdgeschoß sind zum Garten hin zur Gänze verglast und durch
Schiebetüren großzügig mit dem Grünraum verbunden, dies kommt einer direkten Erweiterung –
einem „Wohnzimmer“ im Freien gleich. Die Gruppenräume sind in zwei Bereiche gegliedert: den
zentralen Gemeinschaftsraum und einer über drei Stufen erreichbaren ruhigeren Spiel- oder
Rückzugsecke.
Des Weiteren befinden sich im Erdgeschoß die Verwaltung, die Küche, diverse Serviceräume
sowie einer der vier Sonderräume.
Das Innere des Kindergartens zeichnet sich durch fließende, offene Raumübergänge aus. Die
sich daraus ergebenden vielschichtigen, räumlichen Beziehungen bieten den Kindern einerseits
eine, im positiven Sinne komplexe, fördernde Umgebung andererseits Räume mit
differenzierten Qualitäten und einer klaren Struktur.
Die im Obergeschoß befindlichen Gruppenräume sind in ihrer räumlichen Wirkung sehr stark
durch die geneigten Sheddächer bestimmt. Über eine Treppe gelangt man auf eine
großzügige Galerieebene. Von dort aus können die Kinder das Geschehen im Hauptraum
mitverfolgen und finden gleichzeitig die Möglichkeit des Rückzugs, bzw. der Ruhe vor. Auch die
drei Gruppenräume im OG sind über die Garderoben, bzw. die vorgelagerten Terrassen direkt
über zwei Treppen großzügig mit dem Freiraum verbunden.
Diese beiden Treppen fungieren auch als zweiter Fluchtweg im Brandfall.
Ein großes Oberlicht bringt Licht in das Atrium der Haupttreppe – auch hier wird ein
Außenraumbezug mit unterschiedlichen Blickbeziehungen hergestellt. Die verbleibenden drei
Sonderräume sind sowohl was die Raumform, als auch ihre Ausrichtung und Orientierung
betrifft in ihren Charakteristka sehr unterschiedlich und bieten dadurch ein breites Spektrum an
räumlichen Erlebnissen für die Kinder.
Freiflächen und Außenanlagen:
Was die Freiflächen betrifft, soll dort nicht, bzw. nur in einer sehr reduzierten Form gestaltend
eingegriffen werden. So ist z.B. ein neues Baumhaus welches von der Terrasse im
Obergeschoß aus über eine Seilbrücke erreichbar ist, errichtet werden.